Eine neue Art, Diskriminierung auf Airbnb zu bekämpfen

Wir stellen „Project Lighthouse“ vor – eine Initiative, um Diskriminierung zu erkennen, zu messen und zu überwinden.
Von Airbnb am 15. Juni 2020
Lesezeit: 9 Min.
Aktualisiert am 13. Dez. 2022

Das Wichtigste

  • Die Initiative „Project Lighthouse“ hilft uns zu verstehen, wann und wie rassistische Diskriminierung auf Airbnb vorkommt.

  • Wir arbeiten mit Bürgerrechtsgruppen zusammen, um dafür zu sorgen, dass wir diese wichtigen Schritte auf durchdachte Art und Weise setzen.

  • Darüber hinaus haben wir uns mit führenden Datenschutzorganisationen zusammengetan, um die Privatsphäre aller Nutzer:innen zu schützen.

Redaktionelle Anmerkung: Im Dezember 2022 haben wir ein Update veröffentlicht, in dem wir erste Ergebnisse von „Project Lighthouse“ sowie weitere Maßnahmen, wie wir Diskriminierung bekämpfen, vorstellen. Hier findest du Einzelheiten.

Wir haben es uns schon immer zur Mission gemacht, eine Welt mitzugestalten, in der sich alle Menschen überall zuhause fühlen können. Jede Form von Rassismus, Hass und Diskriminierung steht im Widerspruch zu allem, woran wir als Unternehmen und als weltweite Community glauben. Seit 2016 haben wir 1,3 Millionen Nutzer:innen von der Airbnb-Plattform entfernt, weil sie sich geweigert haben, anderen Menschen vorurteilsfrei und unvoreingenommen zu begegnen – doch es gibt natürlich noch viel zu tun.

Ein wichtiger Schritt bei unseren laufenden Bemühungen im Kampf gegen Diskriminierung ist es, zu erkennen, wann und wie diese vorkommt. Daher möchten wir dir „Project Lighthouse“ näher vorstellen – eine wegweisende Initiative, die wir in den USA ins Leben rufen. Sie soll es ermöglichen, bei Aktivitäten als Gast oder als Gastgeber:in auf Airbnb Diskriminierung gezielt zu erkennen, zu messen und zu überwinden.

Wir wissen, dass du möglicherweise Fragen zu „Project Lighthouse“ hast und dazu, was diese Initiative für dich bedeutet. Daher haben wir uns bemüht, hier Antworten zu liefern.

Wie funktioniert „Project Lighthouse“?
Diskriminierung beruht auf Wahrnehmung – und auf Airbnb nehmen Menschen die Herkunft anderer anhand von Aspekten wie Vornamen und Profilbildern wahr. Gemeinsam mit Bürgerrechtsorganisationen wie Color Of Change und Upturn beginnen wir mit der Forschung, um herauszufinden, wann und wo rassistische Diskriminierung auf unserer Plattform vorkommt und wie wirksam die Maßnahmen zur Bekämpfung solcher Diskriminierung sind.

Wie hat Airbnb „Project Lighthouse“ entwickelt?
Wir haben „Project Lighthouse“ mit Beiträgen führender Bürgerrechtsgruppen und Datenschutzorganisationen entwickelt, darunter Asian Americans Advancing Justice (AAJC), das Center for Democracy & Technology, Color Of Change, The Leadership Conference on Civil & Human Rights, LULAC, die NAACP, das National Action Network und Upturn. So möchten wir dafür sorgen, dass wir bei diesen wichtigen Bemühungen wohlüberlegt und respektvoll in Bezug auf die Privatsphäre aller Nutzer:innen vorgehen.

Wer kann an der Initiative teilnehmen?
Aktuell ist das Projekt auf Gastgeber:innen und Gäste in den USA beschränkt.

Wann startet „Project Lighthouse“?
Die Forschungsarbeiten werden voraussichtlich im September beginnen. Alle Gastgeber:innen und Gäste haben die Möglichkeit, sich von der Teilnahme abzumelden. Seit dem 30. Juni haben wir Informationen darüber bereitgestellt, wie der Vorgang funktioniert und wie du dich abmelden kannst. Alle Nutzer:innen erhalten mindestens 30 Tage Vorlaufzeit, um sich abzumelden, falls sie nicht teilnehmen möchten.

Wie möchte Airbnb meine Daten nutzen?
Dieses Projekt misst Diskriminierung, die auf Wahrnehmung basiert. Viele Menschen stützen ihre Wahrnehmung der Herkunft einer Person häufig darauf, wie diese Person heißt oder aussieht. Um solche Wahrnehmungen zu erforschen, teilen wir die auf Airbnb verwendeten Profilbilder und die damit verknüpften Vornamen mit einem unabhängigen Partnerunternehmen, das nicht Teil von Airbnb ist. Dieses Partnerunternehmen unterliegt einer strengen Vertraulichkeitsvereinbarung und darf diese Daten keinesfalls an Dritte weitergeben.

Das Partnerunternehmen befasst sich mit diesen Fotos und Vornamen und schätzt die jeweilige Wahrnehmung ein – beziehungsweise welche Herkunft die von uns geteilten Informationen möglicherweise vermuten lassen. Die Einschätzung dieser Wahrnehmungen wird ausschließlich an ein spezialisiertes Team bei Airbnb weitergegeben, das sich mit Antidiskriminierung befasst. Vor der Weitergabe dieser Einschätzungen werden alle Daten, die die (wahrgenommene) Herkunft mit einem bestimmten Airbnb-Konto verknüpfen, entfernt – dazu gehören das Foto, der Vorname und anderer Einzelheiten, die einem spezifischen Airbnb-Konto zugeordnet werden könnten. Airbnb verknüpft die (wahrgenommene) Herkunft niemals mit bestimmten Airbnb-Konten und verwendet diese Informationen nicht, um gezielt Einzelpersonen anzusprechen.

Wir werden die auf Wahrnehmung basierenden Einschätzungen unseres Partnerunternehmens zum Beispiel nutzen, um herauszufinden, ob Buchungen von Personen, bei denen eine bestimmte Herkunft wahrgenommen wird, häufiger abgelehnt werden als andere. Das soll uns dabei helfen, neue Funktionen und Richtlinien zu entwickeln, um auf solche Unterschiede zu reagieren. Wir haben uns mit Bürgerrechts- und Datenschutzorganisationen zusammengetan, um dafür zu sorgen, bei unseren Bemühungen wohlüberlegt und respektvoll in Bezug auf die Privatsphäre aller Nutzer:innen vorzugehen.

Verwendet Airbnb einen Algorithmus, eine Gesichtserkennungstechnologie oder maschinelles Lernen?
Nein. Wir glauben, dass die beste Möglichkeit, Daten über die (wahrgenommene) Herkunft von Personen zu gewinnen, die menschliche Wahrnehmung und nicht maschinelles Lernen ist. Der Einsatz von Algorithmen, Gesichtserkennungstechnologie oder maschinellem Lernen bei einem so sensiblem Thema wie der Herkunft einer Person würde zunächst erfordern, sorgfältige Überlegungen und Beiträge unter anderem von Bürgerrechts- und Datenschutzorganisationen einzuholen. Sollten wir dies jemals in Betracht ziehen, würden wir uns von solchen Organisationen beraten und unterstützen lassen und natürlich auch dafür sorgen, dich darüber zu informieren.

Profilbilder werden erst angezeigt, wenn eine Buchung bestätigt wurde. Warum habt ihr vor, Profilbilder für Forschungszwecke zu verwenden?
Profilbilder sind kein Bestandteil des eigentlichen Buchungsvorganges mehr. Wir möchten aber herausfinden, wie sich Profilbilder auf andere Aspekte der Interaktionen zwischen Nutzer:innen auf der Plattform auswirken können, zum Beispiel bezüglich Stornierungen oder Bewertungen.

Wie sorgt Airbnb dafür, dass meine Privatsphäre respektiert wird?
Alle Daten zur (wahrgenommenen) Herkunft von Personen werden von deinem Profil getrennt – das bedeutet, dass sie dann nicht mehr mit einem spezifischen Airbnb-Konto verknüpft sind. Wir verwenden diese Informationen niemals, um die individuelle Erfahrung von Gastgeber:innen oder Gästen bei der Nutzung von Airbnb anzupassen. Außerdem verwenden wir diese Informationen ausschließlich für Zwecke der Antidiskriminierung und niemals für Marketing- oder Werbezwecke. Wir analysieren Muster in größerem Maßstab.

Warum stellt Airbnb gerade jetzt „Project Lighthouse“ vor?
Wir arbeiten seit fast zwei Jahren an diesem Projekt und hatten ursprünglich geplant, diese Initiative im Lauf des Jahres 2020 ins Leben zu rufen. Die jüngsten Ereignisse in den USA haben uns jedoch dazu gebracht, die Sache zu beschleunigen. Airbnb untersucht bereits jetzt selbst gemeldete, individuelle Fälle von Diskriminierung. Allerdings haben wir derzeit keine Möglichkeit, größere Trends und Muster im Zusammenhang mit Diskriminierung zu messen, die auf der Airbnb-Plattform auftreten können. Solche individuellen Fälle von Diskriminierung können Symptome eines größeren, systemischen Problems sein, und wir möchten beide Formen bekämpfen.

Was passiert, wenn Airbnb etwas entdeckt, das gegen die Grundsätze der Gleichberechtigung verstößt?
„Project Lighthouse“ ist Teil unserer laufenden Bemühungen, Diskriminierung auf Airbnb zu verhindern bzw. entsprechend darauf zu reagieren. Die gewonnenen Erkenntnisse werden genutzt, um neue Funktionen und Richtlinien zu entwickeln, die eine gleichberechtigte Nutzung unserer Plattform ermöglichen und zu unserer Mission beitragen, dass sich alle Menschen weltweit zuhause fühlen können.

Es gibt auch andere Arten von Diskriminierung. Warum konzentriert sich Airbnb auf Herkunft?
Wir lehnen jede Art von Diskriminierung ab – nicht nur rassistische Diskriminierung, und auch nicht nur Diskriminierung, die sich gegen eine bestimmte Community richtet. Wir engagieren uns im Kampf gegen Diskriminierung aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Nationalität, Alter, Geschlecht, Geschlechtsidentität, Religion, sexueller Orientierung, Behinderung und Familienstand – alles davon sind Aspekte, die Gastgeber:innen und Gäste auf der ganzen Welt betreffen. All dies ist Teil von viel umfassenderen Bemühungen.

Wie kann ich mich von der Teilnahme an „Project Lighthouse“ abmelden?
Du kannst deine entsprechenden Einstellungen jederzeit in deinen Datenschutz- und Freigabe-Einstellungen ändern. Wenn du dich abmeldest, werden deine Daten ab diesem Zeitpunkt nicht mehr für „Project Lighthouse“ erfasst. Bitte beachte dabei aber: Wenn du deine Daten für diese Zwecke mit uns teilst, unterstützt du uns, neue Maßstäbe dabei zu setzen, Diskriminierung auf Airbnb zu erkennen, zu messen und zu bekämpfen. Alle Daten zur (wahrgenommenen) Herkunft einer Person werden ausschließlich getrennt von deinem Profil verarbeitet – das bedeutet, dass sie dann nicht mehr mit deinem spezifischen Airbnb-Konto verknüpft sind.

Was unternimmt Airbnb, um andere Unternehmen bei der Bekämpfung von Diskriminierung zu unterstützen?
Technologieunternehmen tragen eine enorme Verantwortung, allen Nutzer:innen Erfahrungen zu ermöglichen, die auf Gleichberechtigung und Fairness beruhen. Wir möchten, dass die Initiative „Project Lighthouse“ auch über Airbnb hinaus etwas bewirkt. Deshalb teilen wir die zugrunde liegende Methodik in einem frei verfügbaren technischen Artikel. Wir hoffen, dass dieser Artikel anderen Unternehmen als Vorlage dienen und weitere Innovationen anregen kann, um Diskriminierung noch genauer zu messen und gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer:innen zu schützen.

Was hat Airbnb bisher unternommen, um gegen Diskriminierung vorzugehen?
In den letzten Jahren haben wir einige Änderungen an der Airbnb-Plattform vorgenommen, die dazu beitragen sollen, Diskriminierung zu bekämpfen:

  • Unsere Antidiskriminierungs-Richtlinie: Alle Nutzer:innen auf Airbnb müssen unserem Community-Bekenntnis und unserer Antidiskriminierungs-Richtlinie zustimmen. Falls du selbst Diskriminierung erleben musstest, untersuchen wir das Problem, ergreifen Maßnahmen und helfen dir bei Bedarf dabei, eine andere Unterkunft zu finden.
  • Schutzmaßnahmen bei Profilbildern: Wir alle tragen Vorurteile in uns. Unternehmen wie Airbnb können sich jedoch stärker engagieren und Tools entwickeln, die Menschen daran hindern, voreingenommene Entscheidungen zu treffen. Profilbilder von Gästen werden Gastgeber:innen daher erst angezeigt, nachdem eine Buchung bestätigt wurde. So sollen Gastgeber:innen objektivere Entscheidungen treffen können.
  • Objektive Buchungen: Mit der Sofortbuchung kann eine inserierte Unterkunft sofort gebucht werden. Das vereinfacht den Vorgang für Gastgeber:innen und soll auch dafür sorgen, dass der Vorgang für Gäste objektiv bleibt. Millionen von inserierten Unterkünften können über diese Funktion gebucht werden – und es kommen stetig neue dazu.
  • Ein eigenes Team für Antidiskriminierung: Ein spezialisiertes Team bei Airbnb setzt sich dafür ein, unsere Plattform so zu verändern, dass Diskriminierung möglichst verhindert wird bzw. dass entsprechend darauf reagiert wird. Teil dieser Arbeit ist die Entwicklung von Initiativen wie „Project Lighthouse“ und Schutzmaßnahmen bei Profilbildern.

Die Initiative „Project Lighthouse“ allein kann Diskriminierung auf unserer Plattform nicht beenden. Sie ist aber ein wichtiger und hilfreicher Schritt, Diskriminierung zu erkennen, die sonst unentdeckt bleiben würde. Und sie ist nur eine von vielen Initiativen, an denen wir arbeiten, um Airbnb für alle noch fairer zu gestalten.

Danke, dass du ein Mitglied unserer Community bist und mit uns zusammenarbeitest, um eine Welt mitzugestalten, in der sich alle Menschen überall zuhause fühlen können.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen können sich seit der Veröffentlichung geändert haben.

Das Wichtigste

  • Die Initiative „Project Lighthouse“ hilft uns zu verstehen, wann und wie rassistische Diskriminierung auf Airbnb vorkommt.

  • Wir arbeiten mit Bürgerrechtsgruppen zusammen, um dafür zu sorgen, dass wir diese wichtigen Schritte auf durchdachte Art und Weise setzen.

  • Darüber hinaus haben wir uns mit führenden Datenschutzorganisationen zusammengetan, um die Privatsphäre aller Nutzer:innen zu schützen.

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15. Juni 2020
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