Görlitz: Östlich und westlich der Neisse

Wir gehen aus der Wohnung, gleich nach Links und gerade aus Richtung Altstadt. Gleich sind wir am DEMIANIPLATZ, wo gleich zwei wichtige Denkmäler sich befinden: Das Gerhart Hauptmann Theater und der Kaisertrutz. Im Ersten lohnt sich absolut ein Abend: das Ensemble ist hervorragend und die Inszenierungen sehr interessant. Ob Tanz, Theater, Oper, Operette oder Musical: es wird unvergesslich sein. Das Innere des Theaters ist Neo-Klassizistisch, es erinnert wirklich Italien. Kaisertrutz: Ein Museum mit Malerei von Künstler der Gegend und ein bisschen Görlitzer Geschichte dabei.

Weiter gerade aus vom Demianiplatz betreten wir die historische Altstadt. Am Obermarkt sieht man die erste schöne Denkmäler. Ein Barockhaus mit einem Balkon (dort sprach damals Napoleon) und das Bone-Haus ist ein verfallenes Haus wo vor einigen Jahren ein Künstler lebte und machte es zu einem Kult-Ort. Mittlerweile von einem Investor gekauft und steht geschlossen, wie viele der leerstehenden Meisterwerke in Görlitz. Unbedingt besichtigen die Dreifaltigkeit Kirche. Sie ist unsaniert und duftet noch nach Kerze und Holz von 300 Jahren.

In Weihnachten ist die Brüderstrasse ein schöner Weihnachtsmarkt. Sonst eine schöne Fussgängerzone wo man die erste Renaissance-Häuser bewundern kann. Die Portale, die Hallenhäuser. Am Ende unbedingt besichtigen das Schlesische Museum. Unterwegs probieren sie die Bautzener Senfe mit eine Wurst. Werfen Sie einen Blick im ArtGorelitz eine Buchhandlung-Antiquariat mit seltene Bücher auch aus der DDR Zeit.

Das Zentrum. Hier hat man Lust alles zu fotografieren. Und dann unbedingt Kaffee und Kuchen im Ratskaffee (auch die andere Kaffees sind gut aber das Ratskaffee hat super Kuchen). Übrigens dort kann man die Sächsische Zeitung lesen und auch das "Schlesische Himmelreich" essen, ein deftiges Gericht mit viel Sahne, Schinken und getrocknete Obst. An der Ecke (Zum Braunen Hirsch) wurden auch viele Filme gedreht... Aufpassen an die Renaissance Fassade des Ratskaffees - diese Sonnenuhr die Bartolomeus Scultetus gestellt hat.

Wir gehen die Peterstrasse und sehen rechts und links weitere herrliche Portale und Fassaden. An der Ecke ein berühmtes Hotel "Tuchmacher" wir biegen rechts und schon sehen wir die Peterskirche. Sie ist Gotisch und hat eine der schönsten Barockorgel . die Sonnenorgel. Um 12 Uhr jeden Tag kann man ein kleines Konzert erleben. Wir gehen aus und gehen Richtung Osten. Wir sehen aus der Terrasse wunderschön die polnische Seite. Wir überqueren die Brücke und auf der linken Seite die Mühle. Piwnica Staromiejska.Wir setzen uns auf der Terrasse und mit Blick auf die Peterskirche trinken oder essen wir.

Wir sind auf der polnischen Seite... Dort sind nach dem Krieg viele griechische Flüchtlinge angesiedelt, nachdem die Deutsche vertrieben wurden. An diese Grieche die irgendwann zurückgekehrt sind ist dieser Weg entlang der Neisse gewidmet. Wir laufen und bewundern die schöne Deutsche Seite. Dabei trinken wir ein Bier und besuchen auch das urige Innere des Gasthaus "Przy Jakuby", gleich daneben das Haus von Jakob Böhme und weiter das Lausitzer Museum mit Infos über die Kultur in der Oberlausitz. Dann kehren wir nach Deutschland zurück.

Wir laufen zurück zur Altstadtbrücke und biegen rechts. Wir laufen die Hotherstrasse, und kommen im Nikolaivierel (egal wie, zB Große Wallstrasse bis zur Nikolaikirche) Ich finde dieses Viertel einmalig... Die Häuser sind klein, schlicht, Mittelalterlich bis Renaissance. Gassen. Die Nikolaikirche fasziniert mit der Gotik. aber ist keine Kirche mehr. Im Inneren ist ein Museum für Moderne Kunst. Etwas einmaliges aus der 30er Jahre wird dort ausgestellt. Und jetzt das Wunder: Nikolaifriedhof. Alles unberührt noch von der Renaissance! Grüften, Kapellen... Das Grab Jakob Böhmes. Wir spazieren!

Wir steigen die Helle Gasse und die Langenstrasse und biegen links - Rathaus und wir sind wieder am Untermarkt. Wir überqueren ihn und gehen an der Ecke wo das Barockhaus ist. Wenn wir Zeit haben, es loht sich ein Besuch. Man erfährt über die Welt der Görlitzer Intellektuellen in der Zeit der Aufklärung. Kleine Blick in die Bibliothek der Wissenschaften... die Räume der Freimaurer etc. Neben dem Museum, schauen wir die herrliche Fassade des biblischen Hauses (an der Neissestrasse).

Wir gehen die Weberstrasse und hier gibt es ein Paar tolle Kaffees. Wie das "Herzstück" mit Schwerpunkt in Bio-Küche und Bio-Kuchen. Super Kaffee. Ein bisschen weiter, auf der linken Seite (Am Handwerk) am Ende der Gasse ist ein alternatives Kino (Camillo) es loht sich, etwas in diesem kleinen Keller anzuschauen. Immer an der Weberstrasse - treten wir den Kugelkaffee und sitzen wir im Hof wenn das Wetter schön ist. Herrlich im September wenn die Weinreben hängen. Gut Weine, Bier, Kaffee, Kuchen. Dann weiter in die Synagoge.

Nach der Stadthalle lohnt sich im Stadtpart Spazierengehen. Versteckte Ecken, uralte Bäume, gehen wir so an der Neisse und gehen wir entlang bis zum Wunder Stadthalle. Das Gebäude ist 1912 gebaut für ein großes Festival, die Schlesische Musikfeste. Exzellente Akustik! Originale Jugendstil Sauer-Orgel (Am Tag des offenen Denkmals unbedingt besichtigen). Leider muss saniert werden. Wir überqueren die Europa-Brücke und dann auf der rechten Seite gehen Richtung Dom Kultury. Herrlicher Denkmal der preussischen Architektur. Wenn es Konzerte gibt, unbedingt besuchen.

Wir kehren zurück... An der Kreuzung Am Stadtpark - biegen wir die Dr.Kaulbaum Allee links. Wir sehen in einem Teil des Stadtparks links die Statue J.Böhmes und auf der Rechten Seite später das ehemalige Badehaus (auch Szenerie für das Grand Budapest Hotel). wir gehen weiter und dann in einer Gasse runter zur Neisse (An der Obermühle) . Wir setzen uns in der Obermühle. Schöne Terrasse direkt an der Neisse. Gutes Essen, guter Wein. Man kann im Sommer auch mit dem Boot rudern. Schöner Blick an den Viadukt. Wir gehen bis dort spazieren und dann nehmen den Weg über den Park nach oben (Blockhaus)

Wir beenden unsere kleine Runde mit einem Spaziergang durch die Innenstadt. Das Gründerzeitviertel. Alle Fassaden, Häuser, Villen sind Juwelen. Leider viel Leerstand. Einfach frei laufen. Schönste Strassen: Blumenstrasse, Augustastrasse, Wilhelmplatz, Jakobstrasse - genau so gehen wir zum Postplatz und sehen die herrliche Statue Muschelmina. Wir kaufen Brot im Dreissiger Kaffee und kehren über die Einkaufstrasse Berlinerstrasse nach Hause zurück.